Usseltaler Alphornbläser

14.04.2016

Bei Volksmusik schwingt die Seele

Die bunte Mischung kommt an, die der Musikverein Osterbuch seit über zehn Jahren für seine Gäste aus sämtlichen Ortsteilen der Gemeinde Laugna und so manchen Nachbargemeinden zusammenstellt. Für Andreas Tischmacher, den Vorsitzenden des Musikvereins ist die Kulturpflege wichtig, denn: „Die Volksmusik kommt heutzutage ins Hintertreffen. Sogar in den Bierzelten spielen vor allem Showkapellen.“

Die Gast-Gruppen wechseln von Jahr zu Jahr, erzählt er weiter. Der eine kennt den anderen, so kamen dieses Jahr die Sänger des Bissinger Doppelquartetts nach Osterbuch. Dass die acht Männer das schwäbische Liedgut beherrschen, zeigten sie nicht nur bei ihren eigenen Auftritten. Immer wieder lachte das Publikum gerade heraus bei den lustigen Texten. Sie sangen auch vergnügt bei den Liedern der anderen Akteure mit. „Das Singen kommt heutzutage eh zu kurz“, betont Dirigent Roman Bauer. So gefiel ihm natürlich, dass sich die Leute nur zu gern zum Mitsingen anregen ließen.

Aus Daiting im Landkreis Donau Ries beeindruckten die Usseltaler Alphornbläser mit ihren sechs für unsere Gegend doch außergewöhnlichen Instrumenten. Die harmonischen Klänge, welche die Bläser ganz ohne Ventile erzeugen, passten hervorragend in den frühlingshaft geschmückten Raum. Da konnten sich die Alphörner klanglich gut entwickeln, stellte der Leiter der Gruppe, Hans Löffler, fest. Die gute Atmosphäre haben die Gäste auch genossen, als er mit seinem Akkordeon spielte, nur einer seiner Musikerkollegen begleitete ihn dabei. Er macht selbst schon seit 50 Jahren Musik und freut sich über solche Musikabende: „Hier trifft man Gleichgesinnte, die auf der gleichen Wellenlinie liegen.“

Das Mundharmonikatrio Ambrosius und Leonhard aus Gamsheim mit Hans aus Mertingen spielte alte Volkslieder, bei denen die Gäste mitsummten, aber auch mitsangen. Soweit ihnen der Text bekannt war. Leonhard Mittl und seine Freunde sind aus zwei Gründen als Musiker unterwegs: „Es macht uns Freude, wenn wir Leute damit unterhalten können. So sterben die Volkslieder nicht aus.“

Die Volkstanzgruppe Laugna zeigte unter anderem die Quadrille à la cour, die Buach’mer Tanzl Muse spielte dazu. Tänze aus der Region wollen die Laugnaer wiederbeleben. Auch das gehört für Annemarie Schmid zum Heimatgefühl, das bei der Veranstaltungsreihe „Aufspiel’n beim Wirt“ und eben dem Osterbucher Musikfrühling gestärkt wird.

Singen konnten die Gäste auch mit Max Osterried. Denn die vorbereiteten Textblätter lagen parat. Dem Marktoberdorfer, der im richtigen Leben Rechtsanwalt ist, gefällt das. Mit seinen „Trinksprüchen am laufenden Band“ und seinen Witzen brachte er die Gäste zum. Wenn er Volksmusik hört, kommt er zur Ruhe und hofft, dass es den Leuten genauso geht.

„Volksmusik lässt die Seele schwingen und wenn ich in die Gesichter der Leute schau, sehe ich, denen geht es genauso“, sagte er zufrieden, als er seine Gitarre nach dem gelungenen Abend einpackte.