In der Predigt im Rahmen seiner Amtseinführung ist Wolfgang Rauch, der neue leitende Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft Marxheim-Daiting, der Frage nachgegangen, was man unter dem Begriff „Kirche“ verstehe. Er nannte Beton, Ziegelsteine, Steine des Fußbodens Dachziegel und den Altarstein, wobei jeder „Stein“ seine ganz eigene Schönheit und Funktion habe. Als „Leitfaden“ könne aber das Wort von den Menschen als den lebendigen Steinen gelten, von denen Paulus spreche. „Lebendige Steine können wir allerdings nur sein, wenn wir uns von Jesus Christus formen lassen“, erklärte der Geistliche. Der Blick müsse über die eigenen Kirchturmgrenzen hinausgehen. Es gelte, untereinander engere Gemeinschaft zu pflegen. „Nur zusammen können wir die Herausforderungen, die die nächsten Jahrzehnte bringen, meistern. Nur so kann die Kirche als Reich Gottes in unseren Gemeinden und in der Pfarreiengemeinschaft Gestalt annehmen“, sagte Pfarrer Wolfgang Rauch.
Zu Beginn des festlichen Gottesdienstes in Marxheims Pfarrkirche Sankt Peter und Paul begrüßten Donauwörths Dekan Robert Neuner und Pfarrgemeinderatsvorsitzender Ditmar Blanarsch die Gläubigen in dem bis auf den letzten Platz besetzten Gotteshaus. Die Willkommensgrüße galten auch dem pastoralen Mitarbeiter Pater Manfred Laschinger sowie Gemeindereferent Manfred Höchenberger. Beide unterstützen den Pfarrer in seiner Arbeit.Musikalisch umrahmt wurde die Eucharistiefeier durch Ralf Schmid mit seiner Kirchenband Daiting und Organist Stefan Reichardt. Vorher hatte man in einem Festzug, angeführt von der Blaskapelle des Musikvereins Marxheim-Schweinspoint, die vielen Fahnenabordnungen, Ministranten, Ehrengäste, den neuen Pfarrer und zahlreiche Geistliche vom Pfarrhaus abgeholt. Dekan Neuner setzte sich dafür ein, dass man die Worte des Eingangslieds im Leben beachten sollte, wo es heißt „Wir wollen aufsteh’n, aufeinander zugeh’n, voneinander lernen miteinander umzugeh’n und uns nicht entfernen, wenn wir etwas nicht versteh’n“. Marxheims Bürgermeister Alois Schiegg gab seiner Freude Ausdruck, dass „eine gut funktionierende Mannschaft“ das kirchliche Leben in der Pfarreiengemeinschaft Marxheim-Daiting begleiten werde. „Sie treten Ihre Stelle in Marxheim in einer bewegten Zeit an“, erklärte stellvertretender Landrat Peter Thrul. Aus dieser Unruhe könnten Gemeindemitglieder in Gottesdiensten immer wieder Ruhe und Perspektiven finden. Dies gelte umso mehr, wenn sie die Worte des 23. Psalms „Du bist bei mir“ bedenken. Eva Groß, Vertrauensfrau des Kirchenvorstands der evangelischen Gemeinde Rain, übermittelte im Namen von Pfarrer Bernhard Werner „Glückwünsche und Grüße der evangelischen Kirchengemeinde von Rain“. Sie schenkte dem neuen Pfarrer der Pfarreiengemeinschaft eine Lutherbibel und ein evangelisches Gesangbuch und lud ihn in der Woche der Einheit der Christen am 25. Januar zum ökumenischen Gottesdienst in der Rainer Sankt-Michaels-Kirche ein.
Donauwörths evangelische Pfarrerin Katharina Werner, zuständig für evangelische Christen in Daiting, sprach von einer „großen gemeinsamen Aufgabe angesichts der Trennung unserer Kirchen seit bald 500 Jahren.“ Es gelte, auf freiwilliger Basis „Wege und Möglichkeiten zu finden, wie wir Zeichen einer lebendigen Ökumene bei uns setzen“.
